Testverfahren unter realitätsnahen Bedingungen
Der Testaufbau erfolgte im Labor für angewandte Reinigung und Hygiene der Hochschule Sigmaringen. Ziel war es, die Wirksamkeit von Novaline in realitätsnahen Situationen zu untersuchen. Dabei kamen standardisierte Prüfmethoden zum Einsatz: Die Reinigung wurde auf verschiedenen Oberflächen wie Glas, Spiegel, Kunststoff sowie elastischen Bodenbelägen (z. B. PVC oder Linoleum) geprüft, also genau dort, wo Reinigungsmittel im Alltag zum Einsatz kommen. Besonders nennenswert: Es wurde bewusst ein weniger leistungsfähiges, sogenanntes «Worst-Case»-Wischtuch verwendet, um die Effektivität des Produkts selbst – nicht die des Hilfsmittels – beurteilen zu können.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Tests: Der direkte Vergleich mit marktüblichen Standardreinigern. Auch hier kam ein definiertes Testverfahren zur Anwendung, das den Leistungsspiegel verschiedener Produkte objektiv nebeneinanderstellte. Novaline schnitt dabei ausgesprochen gut ab – die Reinigungsleistung lag auf Augenhöhe mit konventionellen Produkten, die in der professionellen Gebäudereinigung bereits etabliert sind.
Erfahrene Fachpersonen aus dem Bereich Reinigung bewerteten im Anschluss visuell, wie viel Schmutz bei einem einzigen Wischvorgang entfernt wurde. Die Bewertungen erfolgten nach dem Schulnotensystem – mit durchweg sehr guten, homogenen Resultaten. «Die Produkte haben sehr gleichmässig funktioniert. Das ist ein gutes Zeichen», so Prof. Eilts. Unterschiede zwischen einzelnen Probanden fielen kaum ins Gewicht – ein Hinweis auf die verlässlich hohe Qualität der getesteten Rezepturen.
Der positive Eindruck erstreckte sich auch auf besondere Anwendungssituationen. So wurde etwa der Unterhaltsreiniger Novasan, ein Teil der Novaline Produktlinie, auch in WC-Bereichen eingesetzt – mit überraschend guten Ergebnissen. «Gerade bei hartnäckigen Verschmutzungen erwartet man oft einen deutlichen Leistungsabfall bei biologisch basierten Reinigern. Das war hier nicht der Fall», so Prof. Dr. Eilts. Damit widerlegt Novaline ein gängiges Vorurteil gegenüber sogenannten «Bio-Reinigern», die oft als kraftlos gelten.
Eine neue Generation von Bio-Tensiden
Das Besondere an Novaline liegt in den verwendeten Bio-Tensiden. Diese werden nicht aus Palmöl oder petrochemischen Quellen gewonnen, sondern aus fermentierten Abfallstoffen – beispielsweise aus der Lebensmittelindustrie. Für Prof. Eilts stellt dieser Ansatz einen echten Fortschritt in der ökologischen Reinigungstechnologie dar: «Wir schaffen es, aus Stoffen, die eigentlich im Müll landen würden, hochwertige Reinigungskomponenten zu generieren. Das ist für mich ein geschlossener und nachhaltiger Kreislauf.»
Auch die Umweltverträglichkeit der Bio-Tenside wurde berücksichtigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen synthetischen Tensiden bauen sich die Bio-Tenside in Kläranlagen schneller und effizienter ab. Dies führt zu einer deutlich geringeren Belastung aquatischer Ökosysteme. Für Eilts ist das ein klarer Vorteil: «Diese Tenside verbleiben nicht lange in der Umwelt – das macht sie aus umwelttoxikologischer Sicht sehr interessant.»
Ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft
Insgesamt sieht Prof. Eilts grosses Potenzial in dieser Technologie – auch über die Gebäudereinigung hinaus. Anwendungen in Handreinigungsmitteln oder anderen Bereichen der professionellen Hygiene seien gut denkbar. Entscheidend sei jedoch, ob die Kundschaft bereit ist, für nachhaltige Inhaltsstoffe einen etwas höheren Preis zu akzeptieren. Denn Biotechnologie ist aufwändiger in der Herstellung – bietet dafür aber auch ökologische und ethische Mehrwerte, die über reine Reinigungskraft hinausgehen.
Besonders erfreulich sei, so Benjamin Eilts, dass ein mittelständisches Unternehmen wie Wetrok den Mut zeige, mit innovativen Konzepten voranzugehen. «Solche Entwicklungen kennen wir sonst eher von Grosskonzernen – umso schöner, dass hier ein Unternehmen mit Weitblick Verantwortung übernimmt.»